Gehe in das Gefängnis, gehe nicht über Los, ziehe keine 4000 Euro ein ….

Liebe Jugendlichen im Dekanat Gräfenberg,

… so heißt es im Gesellschaftsspiel Monopoly, wenn man mit Pech diese Karte zieht.
Ich gehe nun wirklich in das Gefängnis, allerdings freiwillig als Gefängnisseelsorger.
Doch habe ich das Gefühl in den letzten Jahren sehr wohl über „Los“ gegangen und mich entwickelt, und verändert zu haben. Als ich meine erste Pfarrstelle vor viereinhalb Jahren in Gräfenberg angetreten habe, merkte ich schnell, dass in diesem Dekanat durch Vertretungen und notwendiges Zusammenwachsen auch viel Berührung zu den anderen Gemeinden ist. Was eben auch ein Schatz sein kann. Denn dabei kam es zu Begegnungen mit Euch:
Ob flüchtig, ob einfach gemeinsam feiernd in Gottesdiensten.
Oder tiefgehend bei Taufen, Trauungen und Beerdigungen in fast jeder Gemeinde.
Bei den Konfirmationen in Hiltpoltstein, Affalterthal/Bieberbach, Thuisbrunn.
Als Dekanatsjugendpfarrer mit den Jugendlichen vieler Gemeinden, in der Jugendkammer, bei Aktionen und Tagen in Kappel und in Jugendgottesdiensten und Freizeiten.
Bei dem starken Miteinander unter den KollegInnen und Ehrenamtlichen, als Beispiel etwa die Weihnachtstütenaktionen in der Corona-Zeit.

Jede dieser Begegnungen, jedes Stück gemeinsamen Glaubens, hat mich etwas reicher werden lassen. Und darum hoffe ich, nun gerade an die Menschen in der Justizvollzugsanstalt Nürnberg etwas von dieser Wertschätzung und dem gemeinsamen Glauben weitergeben zu dürfen.
Und von Euch möchte ich mich herzlich verabschieden und bin dankbar für das Glück, dieses Dekanat „gezogen“ zu haben.

und bis wir uns wiedersehen, halte Gott Euch und Eure Gemeinden fest in seiner Hand,

Euer Pfarrer David Vogt mit Franziska Vogt

Veröffentlicht am 14. Feb. 2023, David Vogt